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Golfplätze

Golfer’s Paradies Südafrika

Vielfalt und Naturerlebnis

Südafrika kann auch mit einer phantastischen Vielfalt seiner Golfplätze brillieren. Küstenplätze auf Klippen, die dem berühmten Pebble Beach in Kalifornien in nichts nachstehen (Pinnacle Point, Pezula); Plätze, von denen aus man Wildtiere beobachten kann (Leopard Creek, Hans Merensky); Blumenmeere, die Golfplätze als farbenprächtige Gärten erscheinen lassen (Montagu und Outeniqua in Fancourt, Simola), Linksplätze, die kaum eine Handicapverbesserung zulassen (The Links in Fancourt, Milnerton).

Wenn in Sun City alljährlich im Dezember der Nedbank Golf Challenge mit den besten Spielern der Welt stattfindet, schwenkt die TV-Kamera schon mal auf die Natur und zeigt Wildtiere, die sich vom Treiben der Golfprofis nicht im geringsten stören lassen.

Greenfee

Südafrika ist ohne Zweifel das Land mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis der Golfplätze weltweit. Die Greenfees sind günstig und können grob in drei Kategorien eingeteilt werden.

  1. Die Touristen («Non Affiliated» = nicht angeschlossen) aus dem Ausland bezahlen den normalen Tarif.
  2. Wer in irgendeinem südafrikanischen Golfclub Mitglied ist, wird als «Affiliated» (= angeschlossen) bezeichnet und bezahlt ein stark reduziertes Greenfee.
  3. In gewissen Regionen schließen sich die öffentlichen Golfplätze zusammen und gewähren all ihren Mitgliedern Gegenrecht (sog. «Reciprocity»). Beispiel Garden Route: 7 der 14 Clubs gehören diesem Verbund an, ihre Mitglieder bezahlen ZAR 75 bis 150! Für eine Jahresmitgliedschaft in einem dieser Clubs sind ein paar Tausend Rand (ein paar Hundert Euro) zu bezahlen; in Oudtshoorn kostet diese Mitgliedschaft (inkl. Eintrittsgebühr) ZAR 2200 für ein Ehepaar.

Dazu gibt es immer wieder sogenannte «Specials». Am besten fragen Sie einen lokalen Golfer danach.

Die Südafrikanischen Profigolfer

Würde man nur die Weißen Südafrikas als Maßstab nehmen, so wäre das Land am Kap unzweifelhaft die erfolgreichste Golfnation der Welt (Majorsieger pro Kopf der weißen Bevölkerung von etwa 4,5 Millionen). Selbst wenn man die Gesamtbevölkerung von 50 Millionen nimmt, schneidet Südafrika immer noch sehr gut ab. Von den noch lebenden und aktiven Golfern seien Gary Player, Ernie Els, Retief Goosen, Trevor Immelman, Louis Oosthuizen und Charl Schwartzel erwähnt, die alle mindestens eines der ganz großen Turniere (sog. Majors) gewonnen haben. Weitere, wie Tim Clark, Rory Sabatini, James Kingston oder Thomas Aiken gehören auch zur den Erfolgreichen. Nicht weniger als sieben südafrikanische Golfer figurieren unter den Top 100 der Weltrangliste (www.officialworldgolfranking.com). Mit Martin Kaymer hat Deutschland einen Top Golfer, Österreich und die Schweiz gar keinen!

Der Mossel Bay Golfclub an der Garden Route (Slogan: «You see the sea from every tee») darf sich sogar rühmen, zwei Weltklassegolfer unter seinen Mitgliedern zu haben: Die letztjährige Nummer 1 der Ladies European Tour, Lee Ann Pace, und der Sieger 2010 The Open Championship («British Open»), Louis Oosthuizen, kommen aus diesem Club.

Caddies

Anders als beispielweise in Thailand, wo auf praktisch jedem Platz ein Caddy engagiert werden muss, ist dies in Südafrika auf immer weniger Plätzen Pflicht. Aus der Sicht der Arbeitsbeschaffung mag das schlecht sein, auf der anderen Seite hat längst nicht jeder Golfer das Bedürfnis, einen «Sackträger» bei sich zu haben. Man muss allerdings einwenden, dass es viele Caddies gibt, die ihr Handwerk verstehen und einem auf der Runde viele nützliche Tipps geben können. Besonders das Lesen der Puttlinie ist auf den meist schnellen Grüns hilfreich.

Man sollte deshalb nicht in Südafrika golfen, ohne wenigstens einmal einem Caddy die Chance gegeben zu haben, seine Fertigkeit unter Beweis stellen zu können. Die Südafrikaner selber leisten sich oft auch deshalb keinen Caddy, weil sie es sich schlicht nicht leisten können (oder wollen). Bei Monatslöhnen von ZAR 10000 für Krankenschwestern, Polizisten oder Lehrer sind die Caddyfee (inkl. Trinkgeld) von ZAR 150 bis 250 eben kein Pappenstil. Golf ist in Südafrika mehr Volkssport als in Europa und wird nicht nur von einem Prozent der Bevölkerung gespielt.

Nachtrag zum Caddy-Lohn: Mit ZAR 150 pro Runde verdient ein Caddy mehr als ein Bauarbeiter, eine Hausangestellte oder eine Reinigungskraft am ganzen Tag!

Carts

Auf vielen Golfplätzen ist das Mieten eines Carts Pflicht, denn die Wege sind oft lang und steil (Simola, Pezula, Pinnacle Point). Aber auch auf einfach zu begehenden Plätzen sind die Südafrikaner oft per Cart unterwegs – aus Bequemlichkeit und nicht etwa, weil sie es aus körperlichen Gründen nicht mehr schaffen würden. Die Miete eines Carts für 18 Löcher kostet so um die ZAR 200-300.

Tee klein
Handicaps

In Südafrika geben die Spieler das Resultat jeder gespielten Runde in den Computer im Clubhaus ein (wie in den USA). Anders als in Europa will der Südafrikaner kein möglichst tiefes Handicap haben. Die Berechnung erfolgt nach einem einfachen Schema: Von den besten 10 Resultaten der letzten 20 gespielten Runden wird der Durchschnitt genommen, davon 96 % ergibt das Handicap. Es gibt keine «Buffer Zone» wie bei der EGA. Ende Monat werden die Handicaps revidiert. Dieses kann aber auch während des Monats herabgesetzt werden, wenn eine besonders gute Runde gespielt worden ist. Jeder kann auf www.handicaps.co.za im Menü “Lookup Golfer” sehen, wer, wo, wie gut (oder schlecht) gespielt hat.

Zählen des Scores

Was bedeutet es, wenn ein Spieler nach dem Einlochen: «fourtytwo» oder «fiftyone» sagt? Es bedeutet, dass er eine 4 gespielt hat, was aufgrund seiner Vorgabe 2 Stablefordpunkte ergibt. Wenn er «fifty» sagt oder «five ring», bedeutet das einerseits, dass er keinen SF-Punkt mehr erhält, anderseits, dass er auf seiner Scorekarte ein 5 schreibt, selbst wenn er 6 oder 7 gespielt hat. In Europa werden zur Bestimmung des Handicaps die Turnierresultate in Stableford umgerechnet, auch Runden von Zählwettspielen (stroke play). Eine 10 der 12 wird vom System auf einen Wert reduziert, der einem Strich (bei SF) entspricht. Das heißt nun aber, dass der Südafrikaner für eine 7 an einem Par 4, an welchem er einen Schlag hat, eine 6 (Ring) notiert, der Europäer hingegen eine 7. Aufgrund dieses Unterschiedes in der Zählweise müssten die Südafrikaner (oder die Europäer, die längere Zeit in Südafrika spielen) tiefere Handicaps haben. Dass dem nicht so ist, mag auf die schwierigeren Bedingungen zurückzuführen sein, sicher aber auf die unterschiedliche Bestimmung des Handicaps (siehe dort).